Löschzug Blecher (1)

Bergstr. 193
51519 Odenthal - Blecher

Einheitsführer:
Brandoberinspektor Benjamin Severin-von Polheim

Stellv. Einheitsführer:
Oberbrandmeister Florian Jonas

Der Standort Blecher ist ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Odenthal. Das Einsatzgebiet erstreckt sich von Osenau über Odenthal bis nach Altenberg und Blecher. Stationiert ist der Löschzug seit 1976 im Gerätehaus an der Bergstraße 193 in Blecher. Dort stehen drei Fahrzeugstellplätze und eine Gerätemeisterei den Einsatzkräften zur Verfügung. Am Standort Blecher ist die Atemschutzwerkstatt sowie die Kleiderklammer der gesamten Feuerwehr Odenthal stationiert. Hier arbeiten die Kameradinnen und Kameraden aus allen Standorten zusammen in den Werkstätten.

Der Ausbau, die Erweiterung und die Unterhaltung des Gerätehauses erfolgen oftmals in Eigenleistung der Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges. Zurzeit besteht der Löschzug Blecher aus 5 weiblichen und 40 männlichen Feuerwehrleuten, somit kommen wir auf 45 aktive Kameradinnen und Kameraden. Acht davon sind zusätzlich auch als First-Responder des Erst-Helfer-Trupps (EHT) unterwegs. Sie werden von der Kreisleitstelle beim Stichwort -Reanimation- zusätzlich zu einem Rettungswagen und einem Notarztwagen alarmiert. Alle Kameradinnen und Kameraden des EHT haben neben ihrer Feuerwehrausbildung noch eine rettungsdienstliche Ausbildung.

Im Durchschnitt rückte der Löschzug in den letzten Jahren zu 90 Einsätzen pro Jahr im Gemeindegebiet aus. Hierbei wurden neben Brandeinsätzen vor allem technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Sturm- und Wasserschäden und sonstige Notfälle abgearbeitet.

Die Alters- und Ehrenabteilung besteht aktuell aus 10 ehemaligen Feuerwehrkameraden. In regelmäßigen Treffen werden in geselliger Runde Erfahrungen und Geschichten aus der Vergangenheit und aktuellen Anlässen ausgetauscht.

Den Löschzug Blecher zeichnet eine großartige Kameradschaft und Zusammenhalt aus. Es werden viele zusätzliche Aktivitäten wie Feuerwehrtouren, Fußtouren, Grillen, Weihnachtsfeier usw. durchgeführt. Auch die Familien sind sehr integriert. So haben sich die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrkameraden als „Kuchenfeen“ zusammengeschlossen und unterstützen sehr stark bei den Festivitäten.

Gegründet wurde der Löschzug Blecher am 5 Januar 1908, dem Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Odenthal. Vor 1908 gab es bereits in Altenberg eine fahrbare Saug-Druck-Spritze mit 30 Metern Hanfschläuchen und diversen Feuereimern. Der erste Einsatz nach seiner Gründung war der Brand des Altenberger Küchenhofes, bei dem der Küchenhof bis auf die Grundmauern abbrannte. Vier Stunden waren die Feuerwehrkräfte im Einsatz und stellten anschließend eine Brandwache.

1921 wurde der Standort in Blecher am Blumenweg bezogen. Ein Stellplatz diente den Einsatzkräften damals als witterungsgeschützter Fahrzeugunterstand. Das erste motorisierte Feuerwehrfahrzeug war ein Opel Blitz mit offenen Sitzbänken und kam 1959 nach Odenthal-Blecher. Im Laufe der Zeit kam 1964 ein TLF 8/8 vom Bund mit 800 Litern Löschwassertank auf Basis eines Unimog dazu. 1965 kam das erste LF 8 mit Holzbänken und eingeschobener Tragkraftspritze zum Löschzug Blecher. Auch heute dient der Standort am Blumenweg noch der Feuerwehr. Hier lagert der Löschzug Blecher Schläuche, Bindemittel und andere feuerwehrtechnische Gegenstände.

Ende der 50-iger Jahre wurden die ersten Sirenen für die Alarmierung der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde aufgebaut. Bis dahin wurden die Einsatzkräfte mit Brandhörnern, die durch die Frauen der Einsatzkräfte mit Telefonanschluss bespielt wurden, alarmiert. Ein alter Ford Transit wurde 1972 von den Einsatzkräften des Löschzuges zum Feuerwehrfahrzeug für die Beseitigung von Ölschäden mit Blaulicht und Funkgeräten umgerüstet. Im Jahr 1976 wurde das Gerätehaus an der Bergstraße 193 gebaut. Zwei Stellplätze und ein kleiner Schulungsraum standen seitdem den Einsatzkräften zur Verfügung. Ein TLF 16/25 von der Firma Bachert kam im Jahr 1980 und war das erste Großfahrzeug für den Löschzug Blecher. Besetzt wurde das Fahrzeug mit einer Staffel (6 Feuerwehrkameraden) und brachte neben 2.500 Litern Löschwasser auch einen hydraulischen Rettungssatz an die Einsatzstellen. 1983 folgte ein LF 8 von Ziegler mit Vorbaupumpe und 1985 ein Gerätewagen-Öl (GW-Öl) von der Firma Heines. Beide Fahrzeuge wurden auf einem Mercedes Benz 208 D aufgebaut. Ein MTW auf VW Bus T3 kam 1990 dazu. In der Folge wurde es mit den beiden Stellplätzen im Gerätehaus eng.

1992 wurde das Gerätehaus Blecher um einen dritten Stellplatz mit Waschhalle, eine Gerätemeisterei, eine Atemschutzwerkstatt und einen großen Schulungsraum über der Fahrzeughalle erweitert. Der komplette Innenausbau und die Anschaffung aller Möbel- und Ausrüstungsgegenstände erfolgten damals in Eigenleistung. Heute wird in der Atemschutzwerkstatt die gesamte Atemschutztechnik der Feuerwehr Odenthal gewartet und instandgesetzt.

Am 1. April 1996 gründeten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Odenthal mit der Unterstützung der Feuerwehr Bergisch Gladbach den Erst-Helfer-Trupp (EHT) in Odenthal. Noch heute arbeiten Kameradinnen und Kameraden vom Löschzug Blecher im EHT mit.

Weiteres zum EHT finden Sie in einem extra Reiter.

Nach der Jahrtausendwende wurde 2002 das LF 8 von Ziegler gegen ein LF 16/12 von der Firma Schlingmann ausgetauscht. Einer Löschgruppe (9 Einsatzkräfte) stehen neben 1.600 Litern Löschwasser, ein hydraulisches Rettungsgerät, eine Wärmebildkamera, ein Defibrillator und ein Sprungpolster zur Verfügung.

Der GW-Öl wurde 2007 durch einen Gerätewagen-Logistik (GW-L 2) von der Firma Hensel ersetzt. Aufgebaut wurde der Koffer inklusive Ladebordwand auf einem Fahrgestell MAN TGM 13.240. Mehrere Rollcontainer stehen in den Gerätehäusern bereit und können bei Bedarf zugeladen werden. Hierzu zählen vier Container mit jeweils 500 m B-Leitung, ein Container für das Auffangen von gefährlichen Stoffen und Gütern, ein Container mit Ölbindemittel, ein Container mit Stromerzeuger und Lichtmast, ein Container mit Tragkraftspritze 8/8, ein Container mit Material für Tiefbauunfälle, ein Container mit Atemluftflaschen, ein Container mit Atemschutzgeräten und Masken sowie zwei leere Container. Eine Grundbeladung für die technische Hilfeleistung und Verkehrsabsicherung ist immer auf dem Fahrzeug verlastet. Im Jahr 2021 wurde der GW- Logistik an die Löschgruppe Voiswinkel abgegeben.

2009 wurde das TLF 16/25 durch ein HLF 20 von Schlingmann auf einem Atego Fahrgestell ersetzt. Um nicht auf den großen Tank verzichten zu müssen, erhielt das HLF einen 2.400 Liter großen Löschwassertank. Ein elektrischer Lichtmast, hydraulisches Rettungsgerät, eine Wärmebildkamera und diverses Material für die technische Hilfeleistung sowie ein Notfallrucksack und ein Defibrillator stehen dem Löschzug Blecher auf dem Fahrzeug zur Verfügung.

2009 wurden mehrere gebrauchte Büro-Container in Eigenleistung aus Leverkusen abgeholt und an das Gerätehaus angebaut. Ein kleines Büro und die Spindräume für die aktiven Einsatzkräfte und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind darin heute untergebracht. Als weiteres Fahrzeug ist ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) 2015 von der Firma Compoint auf einem Ford Transit Custom gekommen und hat den MTW VW Bus T3 abgelöst. Ein eingebautes 2m- Funkgerät dient in Verbindung mit einem Klapptisch an großen Einsatzstellen für eine witterungsgeschützte Atemschutzüberwachung. Verkehrsabsicherungsmaterial und ein Notfallkoffer ergänzen die Fahrzeugbeladung.

Der Löschzug Blecher erhielt im Jahr 2021 eine Drehleiter von der Firma Magirus auf einem Fahrgestell der Firma Scania. Bei einer Nennrettungshöhe von 23m und bei einer seitlichen Ausladung von 12m können in den Rettungskorb vier Personen aufgenommen werden. Die Drehleiter wurde in einem sehr guten gebrauchten Zustand gekauft. Sie wurde an das Design der Feuerwehr Odenthal angepasst und erhöht seitdem das Sicherheitsniveau der Odenthaler Bürgerinnen und Bürger gerade in den oberen Stockwerken. Die Ausstattung der Drehleiter ist auf dem höchsten Niveau. Die Drehleiter wird von 16 Kameradinnen und Kameraden aus dem Löschzug Blecher besetzt. Die Kameradinnen und Kameraden haben hierfür einen Lehrgang für Hubrettungsfahrzeuge besucht und haben zusätzliche Übungstermine, damit sie für den Einsatzfall gut vorbereitet sind.